Auszeichnungen
und Geschichte
|
||
1. Zuchtauszeichnung in Gold mit Kranz für Gebrauch |
|
|
2. Zuchtauszeichnung in Gold mit Kranz für Ausstellungen | ||
3. Silberne Führernadel | ||
4. Goldene Verdienstnadel des DTK | ||
5. Ehrennadel des LV Westfalen | ||
6. Goldene Ehrennadel des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. | ||
|
||
Meine
„Teckel-Laufbahn“ begann 1960, als mein Vater für die Jagd eine rote
Kurzhaar-Zwergteckelhündin von einer Züchterin, die dem Deutschen
Teckelklub 1888 e. V. (DTK) angehörte, erwarb. Vater war in seiner
Freizeit begeisterter Jäger und in dem Revier, wo er die
Jagdaufsicht führte, war der Besatz an Wildkaninchen sehr hoch. Von
seiner Zwergteckelhündin versprach er sich, dass sie die Kaninchen
spurlaut aus ihren oft sehr dichten Dornenverhauen vor die Flinte der Jäger
bringen sollte. Falls ein krank geschossenes Kaninchen noch so eben
in den Bau rutschte, sollte die Hündin dieses aus dem Bau ziehen können.
Dieser Plan ging voll auf, ein Teckel war zu wenig und Vater beschloss zu
züchten. Er verpaarte die Kurzhaarteckelhündin mit einem rauhaarigen Rüden
(was damals noch möglich war) und behielt daraus eine
Rauhhaar-Zwergteckelhündin, da deren Haarkleid für die Jagd unter den
Dornen besser geeignet war. Zu dieser Zeit war ich 12 Jahre
alt und begleitete meinen Vater voller Begeisterung bei der Jagd,
Teckelausbildung und Zucht wann immer ich durfte. Mit 14 Jahren führte
und bestand ich meine erste Schweißprüfung mit „Binse vom Jäger-Zwerg“.
Zu dieser Zeit durfte ich schon die Füchse unserer Gruppe im DTK pflegen
und auf dem Schliefplatz helfen, die Teckel am wehrhaften Raubwild
auszubilden. Als ich am 24. Oktober 1966 18 Jahre alt wurde, meldete mich
Vater als Mitglied im DTK an. Man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass
ich mit dem „Teckelvirus“ infiziert war und mich diese Passion nie
mehr los ließ. Studium, Militärdienst und
Berufsausbildung führten mich weit weg von meinem Heimatort. Während
dieser Jahre hatte ich nur noch anlässlich gelegentlicher Besuche im
Elternhaus an den Wochenenden Kontakt zu unseren Teckeln und den
Teckelfreunden aus dem DTK. Aber sobald ich Familie, eine eigene Wohnung
und endlich wieder Freizeit hatte, schenkte mir Vater 1978 einen
Rauhhaarzwergteckel-Rüden aus seiner Zucht „Krümel vom Jäger-Zwerg“,
den ich auf jagdlichen Prüfungen führte bis zum höchsten Titel, den der
DTK für Jagdteckel vergibt, zum „Gebrauchssieger 1981“. Im Jahre 1979
kaufte ich mir mit „Laika vom Kreinberg“ von Jagd- und Züchterfreund
Willi Bruckmann aus jagdlich hervorragender Zucht eine Welpenhündin, die
ich ebenfalls jagdlich erfolgreich auf Prüfungen führte. Mit „Krümel“ und „Laika“
bejagte ich anfangs der 80iger Jahre in einigen Revieren rund um meinen
Wohnsitz erfolgreich Füchse und machte gelegentlich auch Nachsuchen auf
Rehwild. Durch diese praktischen Jagdeinsätze motiviert absolvierte ich
die Jägerausbildung, bestand die Prüfung und wurde wenig später auf
Antrag vom DTK zum Jagdgebrauchsrichteranwärter ernannt. Nach zweijähriger
Ausbildung, bestand ich 1986 die Prüfung und bin seit dieser Zeit
Richter. Von Beginn meiner Mitgliedschaft im Deutschen Teckelklub an, habe
ich mich in verschiedenen Bereichen und auf allen Ebenen des Klubs
engagiert: Gruppenebene (seit 1962):
Fuchspfleger, Schliefwart, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, Zuchtwart,
1. Vorsitzender Landesverbandsebene (23 Jahre):
Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, 2. Vorsitzender, 1.Vorsitzender DTK - Ebene (von 1991 bis 2011): Mitglied
des Hauptvorstandes und Erweiterten Vorstandes,
Präsident des DTK von 2005 Dachverbandsebene: Im Jahre 1980 ließ ich mir im
DTK den Zwingernamen „vom Gesselner Feld“ schützen. Ziel war und ist
es, Vaters Ideologie weiter zu verfolgen und somit in erster Linie der Jägerschaft
einen kleinen aber robusten und gesunden, wesensfesten und jagdlich passionierten
Rauhhaar-Zwergteckel mit drahtigem Rauhhaar zur Verfügung zu stellen –
Langlebigkeit und Fruchtbarkeit sind weitere, wichtige Faktoren. Dazu gilt
es auch auf eine korrekte Anatomie zu achten, denn nur durch diese ist ein
Teckel in der Lage, unter und über der Erde ausdauernd zu jagen. Hochgesteckte Zuchtziele, deren
Verwirklichung sich, bei der relativ geringen Population jagdlich gezüchteter
Rauhhaar-Zwergteckel, als nicht ganz einfach herausstellen sollte.
Trotzdem habe ich diese stets verfolgt und habe mich immer bemüht, jungen
Züchtern zu vermitteln, dass sowohl die Erhaltung und Förderung der
jagdlichen Passion als auch der standardgemäßen Anatomie zur ernsthaften
Zucht von Teckeln gehört. Schon als Junge hatte ich
Ahnentafelkopien gesammelt und Zuchtbücher studiert, kannte also alle für
mich relevanten Zuchtlinien und auch Zuchtteckel. Bald schon wurde mir klar, dass
ich gelegentlich auf klein gebliebene Normalteckel und seltener auch auf
Zwerge aus dem so genannten „Schönheitslager“ zurückgreifen musste,
um auf der einen Seite die Jagdpassion und das Wesen zu festigen und auf
der anderen Seite anatomische Aspekte, wie Typ, Kopf und Knochenstärke
nicht zu vernachlässigen. Aufgebaut habe ich meine Zucht
im Wesentlichen auf der damals hervorragenden Rauhhaar-Zergteckel-Zucht
„vom Hohenwedel“ von Heinz Rost aus Stade und aus klein gebliebenen
Rauhhaar-Normal-Teckeln „von der Dachsschlucht“ von Joachim Raymann
aus Braunschweig. So gelang mir 1990 mit dem Rüden „Arco up´n
Hollande“ ein absoluter Glücksgriff. Ein mir bekannter Züchter hatte
sich „Arco“, der aus Normalteckelzucht stammte und der zu 75 %
Dachsschluchtblut führte, als Welpen gekauft, um ihn als zukünftigen
Deckrüden auszubilden. Er bot ihn mir im Alter von 10 Monaten an, da „Arco“
wohl Zwerg bleiben würde. Dieser Rüde entwickelte sich zu einem überragenden
Jagdhund und wurde in vier verschiedenen Ländern mit „vorzüglich I.
Platz“ bewertet. Ausstellungstitel blieben ihm versagt, da er mit 2
Jahren doch aus dem Zwergenmaß herausgewachsen war. Ich führte „Arco“
im In- und Ausland auf Jagdgebrauchsprüfungen. Er wurde mit den Titeln
„Gebrauchssieger“ und „Internationaler Arbeitschampion“
ausgezeichnet und war ein hervorragender Vererber. Ein absoluter Höhepunkt
seiner Prüfungslaufbahn waren die ungarische und die italienische Bauprüfung
1991 in Sarvar, Ungarn. Bei beiden Fuchs-Kunstbauprüfungen zusammen
wurden über 100 Teckel aus vielen europäischen Ländern geführt. „Arco“
erhielt an beiden Tagen 100 Punkte sowie das CACIT zudem wurde er mit der
Goldmedaille für die beste Bauarbeit aller Teckel ausgezeichnet.
Als ich erstmals „Arcos“
Nachkommen mit Zwergteckeln aus meiner zu der Zeit ca. 15 Jahre
bestehenden Zwergteckelzucht kreuzte, erhielt ich meine Wunsch-Hunde.
Dabei nahm ich es gern in Kauf, dass in den Würfen auch immer wieder
Welpen lagen, die aus dem Zwergenmaß herauswuchsen. Was die Anatomie betrifft, wurde
meine Zucht positiv beeinflusst, als ich mich entschied, aus dem Zwinger
„Freckle Face“ des finnischen Züchters Markku Lampero die Hündin „Fellah“
zu erwerben. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass „Fellahs“
Ur-Urgroßvater „Fidibus von der Dachsschlucht“ war und „Fidibus“
ja ebenfalls Vater meines „Arco“ war. „Fellah“ war jagdlich wenig
passioniert erzielte aber folgende Ausstellungstitel:
Europajugendsieger, Klubjugendsieger, 3 x Landessieger, Deutscher und
Italienischer Champion.
Vermerkt werden muss noch, dass
ich nach einigen Jahren nur noch die Deckrüden auf Prüfungen durchführte
und mich bei den Hündinnen auf die Anlageprüfungen Spurlaut und Bau
beschränkte. Grund hierfür war und ist der hohe Zeitaufwand für die
ehrenamtlichen Funktionärstätigkeiten im Deutschen Teckelklub. Es würde zu weit führen, alle
Siegerhunde im Prüfungs- und Ausstellungsbereich hier aufzuführen.
Meinem Idealtyp eines Rauhhaar-Zwergteckels kommt sicher mein z. Zt. vierjähriger
Deckrüde „Hannes vom Gesselner Feld“ am nächsten. Anhand seiner
Ahnentafel kann man all meine oben genannten Gedanken zur Zucht ersehen. Gebrauchssieger
Im folgenden eine kleine Auswahl erfolgreicher Rauhhaar-Zwergteckel Rüden
und Hündinnen „vom Gesselner Feld“. Gebrauchssieger
Bundessieger, Internationaler
Schönheitschampion, Dänischer Champion, Landessieger
Gebrauchssieger
Klubjugendsieger,
Landesjugendsieger, Deutscher Jugendchampion,
Das Ziel alle Welpen in Jägerhände
zu geben, erwies sich schon früh als utopisch. Erstens ist aus
unterschiedlichen Gründen nicht jeder Welpe für die Jagd geeignet Zur Zucht eingesetzt werden, bis
auf begründete Ausnahmen, ausschließlich erbgesunde Rüden und Hündinnen, die ihre
jagdliche Passion auf Prüfungen und im praktischen Jagdgebrauch
nachgewiesen haben und die den Formwert vorzüglich auf einer
Teckel-Spezialzuchtschau erhalten haben. Besonderen Wert lege ich auf die
Anlagenfächer Spurlaut und Wildschärfe/-härte sowie ein belastbares
Wesen und Erbgesundheit. Teckel, bei deren Vererbung sich wiederholt
eklatante Mängel herausstellen, werden sofort aus der Zucht genommen. Wir züchten also seit nunmehr
30 Jahren recht erfolgreich Rauhhaar-Zwergteckel für den Jagdgebrauch.
Die Welpen wachsen in den ersten vier Wochen im Haus auf und später
verbringen sie die meiste Zeit in großzügigen, reizvollen
Freilandgehegen auf unserem ca. 6000 Quadratmeter großen Grundstück auf
dem Lande. Sie werden liebevoll aufgezogen, sozialisiert und jagdlich geprägt. In diesem Jahr wurde im Zwinger
„vom Gesselner Feld“ der 358. Welpe in einem Zuchtzeitraum von 30 Jahren gewölft. Mit vielen unserer Welpenkäufer haben wir über Jahre
hinweg weiterhin guten Kontakt. Überwiegend positive Rückmeldungen von Jägern,
Ausstellern und Liebhabern zeigen, dass wir züchterisch den
richtigen Weg verfolgen. Aber auch wir haben alle Höhen und Tiefen eines
Züchterlebens durchgemacht. Für uns und unsere Zucht ist es
immer wieder gelungen, herausragende Hunde zu behalten und über die Jahre
hinweg eine zuverlässige Linie aufzubauen. So finden sich in nahezu allen
Ahnentafeln jagdlich gezüchteter Rauhhaarzwerge, Teckel „vom Gesselner
Feld“ wieder. Mit zunehmender Zahl von Ausstellungssiegern und Champions
aus unserem Zwinger stieg auch das Interesse von „Schönheitszüchtern“
an unseren Deckrüden und Welpen. Der Deutsche Teckelklub 1888 e.
V. verlieh dem Zwinger „vom Gesselner Feld“ die höchsten
Auszeichnungen: -
Zuchtauszeichnung in „Gold mit Kranz“ für Jagdgebrauch Unser Leben dreht sich in der
Freizeit überwiegend um unsere Teckel, sei es die Ausbildung und
Vorbereitung auf jagdliche Prüfungen und Ausstellungen, die Zucht oder
der Einsatz bei der praktischen Jagdausübung. Seit dem 1. August 2011 befinde ich mich im Vorruhestand – nun ist es uns hoffentlich vergönnt, uns verstärkt und voller Elan der Jagd und der Zucht unserer kleinen Jagdhelfer, den Rauhhaarzwergteckeln „vom Gesselner Feld“, zu widmen.
Zur Zeit haben wir noch 7 Teckel und werden aus Alters- und somit
Vernunftgründen auch keinen Welpen mehr behalten. Fünf der 7 Teckel sind
aus dem Zuchtalter heraus und dürfen ihren Lebensabend zusammen mit uns
genießen.
Ilse vom Gesselner Feld ist unsere letzte Zuchthündin die uns hoffentlich
noch 3 - 4 gesunde, wesensfeste, leistungsstarke und anatomisch korrekte
Würfe schenken wird.
Am 13. August 2017 lag im A-Wurf unserer Wolke ein sehr, sehr
vielversprechender Rüde. ´ 31. Dezember 2022
|